Prof. Dr. Armin Hollenstein

Prof. Dr. Emeritus, University of Bern 
Lecturer in Mathematics Education & Research Methodology

Faculty of Engineering
InSTEM bridging program (Introduction to Science, Technology, Engineering & Mathematics)
Namibia University of Science & Technology

August 14 - August 25, 2018

 
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Only available in German.

INSTEM Bridging Program

Seit Sommer 2015 arbeiten mein Teampartner Ernst Elsener und ich für das INSTEM-Programm (Introduction to Science, Technology, Engineering and Mathematics) an der Faculty of Engineering der Namibia University of Science and Technology (NUST). INSTEM ist ein bridging program, das Studierenden aus benachteiligenden Verhältnissen ermöglicht, in einem Vollzeit-Studienjahr inhaltliche Voraussetzungen für NUST-Studiengänge zu erarbeiten.

Zum aktuellen Einsatz: Zweck meines zweiwöchigen Aufenthalts im August 2017 war, die nun ein Jahr im Einsatz stehenden Web-gestützten Lehr-/Lernumgebungen ITM401S und ITM402S zu evaluieren und weiter zu entwickeln. In Evaluation und Weiterentwicklung stützten wir uns auf eine Befragung der Studierenden gegen Ende des vergangenen Semesters (Fragebogen) und auf praktische Unterrichtserfahrung des INSTEM-Lehrkörpers. Die erste Woche meines Einsatzes war geprägt von Unterrichtsbeobachtung und -besprechung in den Fachbereichen Mathematik und Physik mit dem Ziel, den Stand der Entwicklung vor Ort festzustellen. Die zweite, unterrichtsfreie Woche war Arbeitssitzungen mit Mitgliedern des INSTEM-Lehrkörpers gewidmet.

ITM steht für Introduction to Mathematics; 401S Semester 1, 402S Semester 2. Die beiden Kurse setzen blended learning um, d.h. sie mischen Präsenzlehre und e-Learning. Die von B360 entwickelten Internet-basierten Kursanteile unterstützen die Studierenden individuell beim Füllen von Wissenslücken, beim Durcharbeiten und Üben der Kursinhalte. Das Wissen der Studenten wurde auch in face-to-face Tutorien in Mathematik und Übungen in Physik getestet. Die Evaluation der durchgeführten Kurse fällt erfreulich positiv aus, sowohl in den Rückmeldungen der Studierenden wie auch in den Erfahrungsberichten der Dozierenden.

Ergebnisse:

  • Weiterentwicklung der Web-gestützte Lehr-Lernumgebungen.

  • Als Prototyp wurde ITM402S in Moodle neu aufgebaut u.a. mit dem Ziel, eine bessere Betreuung von Lernaktivitäten zu ermöglichen.

  • Die Fortsetzung der begleitenden Unterrichtsevaluation wurde geplant, neu unter Beizug von Forschenden der Faculty of Human Sciences (NUST).

Eine Weiterführung der Kooperation mit B360 wurde von den NUST-Partnern ausdrücklich gewünscht und Entwicklungsbedarf in folgenden Schwerpunkten verortet:

  • Transfer der Web-gestützten Lehr-Lernumgebungen von der Entwicklungsplattform Google Sites in die NUST-eigene Plattform Moodle

  • Inhaltliche Pflege bestehender Kurse

  • Neuaufbau von Lehr-Lernumgebungen in Moodle

  • Fortführung der Unterstützung der inhaltlichen Ausweitung auf Physik (IPH401S & IPH402S)

Harold Pupkewitz Graduate School of Business

Bedingt durch den Umbau des ehemaligen Polytec in eine Universität sind bestandene Mitarbeitende angehalten, sich beruflich weiter zu entwickeln und damit auch akademisch zu qualifizieren. In einer Sitzung mit der Leitung der Harold Pupkewitz Graduate School of Business (NUST) wurde ich gebeten, (a) im Rahmen von B360 zwei Mitarbeitende in ihren aktuellen Forschungsarbeiten aktiv zu unterstützen und (b) generell als second supervisor für Master- und PhD-Projekte zur Verfügung zu stehen. Während meines Aufenthaltes fanden denn auch Arbeitssitzungen mit den beiden Doktorandinnen statt, zwei Frauen, die leitende Positionen innerhalb der NUST ausfüllen und dies – so unsere Erfahrung – in ausgesprochen produktiver Weise tun.

Reflexion

Strategisches Ziel war, Mitglieder des NUST-Lehrkörper sowie Forschende zu stärken. Wesentliches Element ist, Entwicklungs-, Evaluations- und wie lehrbezogene Forschungsaktivitäten gradweise in deren Verantwortung zu übergeben und dennoch weiterhin als Stütze zur Verfügung zu stehen. Diesen Zielen sind wir mit den oben beschriebenen Aktivitäten näher gekommen. Zugleich haben sich damit neue Felder der Zusammenarbeit eröffnet. Einmal mehr war der Arbeitsaufenthalt geprägt von grossem Interesse meiner NUST-Partner und deren Wille, Dinge sukzessive selber in die Hand zu nehmen. Damit war für zwei Wochen intensiver und befriedigender Arbeit gesorgt.