Prof. Dr. Armin Hollenstein
Prof. Dr. Emeritus, University of Bern
Lecturer in Mathematics Education & Research Methodology
Faculty of Business Administration
Tertiary School in Business Administration, Cape Town
August 28 - August 31, 2018
Only available in German.
Blended Learning
Kontext: Basierend auf Materialien der Khan Academy und in Zusammenarbeit mit dem TSiBA-Verantwortlichen für Mathematik, Tyson Wadeley, bauten mein Teamkollege Ernst Elsener und ich in den letzten zwei Jahren Jahren die Web-gestützte Lehr-/Lernumgebungen NUM101 und NUM102, die ihre Anwendung in den entsprechenden TSiBA-Mathematikkurse fanden.
Zum aktuellen Einsatz: Die drei Tage an der TSiBA Cape Town waren geprägt von intensiven Sitzungen mit der Schulleitung und mit Mitgliedern des Lehrkörpers. Im Zentrum stand die Neu-Ausrichtung des Bachelor-Studienganges, der einen Ausbau und die explizite Stärkung der quantitativen Lehranteile bedingt. Grundidee des in diesen drei Tagen gemeinsam entwickelten Konzepts ist mit dem Begriff A-C-B Curriculum zu charakterisieren. Künftige Mathematik Lehr-Lernumgebungen sind in drei Strömen organisiert: Advanced - Core – Basic stream.
Die Core-Anteile sind zentral; sie bilden den Pflichtinhalt und definieren den Prüfungsstoff. Zu rund 2/3 des Semesters werden alle Studierenden im Core-Stream gemeinsam unterrichtet. Zu mehreren Zeitpunkten im Semester wird die Studierendengruppe aufgeteilt in einen Basic stream (individualisiertes Füllen von Lücken in Voraussetzungen für das Meistern der Core-Inhalte) und in einen Advanced stream (interessegeleitetes, individualisiertes Vertiefen von Core-Inhalten). Sowohl die Advanced als auch die Basic Inhalte beziehen sich explizit auf den Core und münden auch organisatorisch wieder in den gemeinsamen Core stream ein. Vor jeder dieser regelmässig durchgeführten A|B-Phasen werden die Studierenden aufgrund informeller Tests neu zugeteilt; es werden keine fixen A- und B-Gruppen gebildet.
Basis für eine derartige Unterrichtsorganisation ist ein blended learning Ansatz (Mischung von Präsenzlehre mit Internet-gestützten Lehr-Lernumgebungen). Während der getrennt laufenden A|B-Phasen basiert die Lehre auf e-Learning, wird aber durch face-to-face Tutoriums-Sitzungen begleitet. In der Umsetzung dieses Konzepts greifen wir auf die bereits entwickelten e-Learning-Anteile der Kurse NUM101 und NUM102 zurück und bauen auf die damit gemachten Erfahrungen auf.
Anstehende Aufgaben für das B360 Team (Ernst Elsener & Armin Hollenstein):
(a) Unterstützung des Studienbetriebs gemäss bisherigem Studienplan
Evaluation der bereits eingesetzten e-Learning-Umgebungen NUM101 & NUM102
Inhaltliche Pflege der bestehenden Mathematikkurse nach bestehendem Studienplan
Transfer der bestehenden Mathematikkurse von der Google Site-basierten Entwicklungsplattform nach Google Classroom, der von TSiBA neu genutzten Plattform.
(b) Neues Curriculum und dessen Umsetzung
Inhaltliche Entwicklung und Konkretisierung des A-C-B-Curriculums in Mathematik
Modifikation bestehender e-Learning-Umgebungen und Transfer nach Google Classroom
Neu-Bau von Web-gestützten Lehr-/Lernumgebungen in Google Classroom
In diesem Einsatz traff ich die TSiBA in einer kritischen Entwicklungsphase an. Zur Illustration: Bereits am Flughafen wurde ich persönlich vom TSiBA Dean Pearl Pugin empfangen. Sowohl die Autofahrt zum B&B als auch das direkt anschliessende Nachtessen mit Peter Kraan (international relations) sowie das Arbeits-Frühstück mit Pearl Pugin am Morgen des ersten Arbeitstages entwickelten sich zu „ausgewachsenen“ Arbeitssitzungen.
Die drei folgenden Tage wurden intensiv genutzt; von einer Phase des brain stormings über konzeptuelle Konkretisierungen führte die Diskussion hin zu zwar punktuellen aber kritischen Problemen und Lösungsansätzen. Ein gemeinsames Arbeits-Frühstück, wiederum mit Peter Kraan und unmittelbar vor meinem Rückflug, bildete den intensiven Abschluss.
Der kurzfristig angesetzte Einsatz an der TSiBA Cape Town wurde ausgelöst durch eine dringliche Bitte um Unterstützung. Eingezwängt zwischen dem Einsatz an der NUST (Namibia) und persönlichen Verpflichtungen meinerseits, beschränkte sich der Arbeitsaufenthalt auf drei Tage. Dennoch, das Arbeiten in einer ausgesprochen lebendigen Atmosphäre der Entwicklung inmitten positiver Perspektiven wirkt nachhaltig belebend.
Leider kam dieses Mal der Kontakt mit Studierenden zu kurz; ein Tribut an die knappe Einsatzzeit. Die drei Tage waren der curricularen Entwicklungsarbeit gewidmet sowie der Interaktion mit dem Lehrkörper.