Matthias Krucker
Remo Vetter

Civil Engineers
Structural and Bridge Engineering

Faculty of Engineering
Department of Civil Engineering
Namibia University of Science and Technology

March 30 – April 29, 2017

 
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Only available in German.

Es war unser erster Einsatz für B360 und für die Namibia University of Science and Technology (NUST) in Windhoek. Entsprechend gespannt und auch ein wenig aufgeregt haben wir die Reise angetreten. Mit dabei im Koffer: Material für ca. 40 Lektionen Unterricht in Stahlbeton, Schreibmaterial, Kreide, die Schweizer und die lokalen gültigen Normen, die South African Standards, sowie viele Fragezeichen.

Nach einem herzlichen Empfang von vier weiteren B360-Experten auf dem Campus trugen wir nach unserer ersten Nacht die Koffer mit den Fragezeichen zum Welcome-Meeting mit den Professoren und dem Beauftragten für internationale Beziehungen. Viele unserer Fragen wurden geklärt, einige sollten für immer bestehen bleiben. Soweit so gut.

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„Stahlbeton als Kompositmaterial aus Stahl und Beton“ war das Thema der ersten beiden Stunden. Das von einer nahegelegenen Baustelle organisierte Stück Bewehrungsstahl sowie ein Brocken Beton hat die vermittelte Theorie zusätzlich greif- und fassbar gemacht. Die Studenten, 15 an der Zahl, darunter 3 Frauen, konnten gut folgen, da ihnen einiges schon bekannt war. Einige waren dem Anschein nach leicht gelangweilt. Ein Student fragte nach der ersten Stunde etwas freudig, ob wir mit ihnen auch eine Prüfung schreiben werden. Nach dem Quiz zur Repetition am darauffolgenden Tag zog der Student diese Frage dann wieder zurück. Er meinte ein wenig ernüchtert, wir hätten auf eine Frage nicht nur eine Antwort, sondern gleich bis zu drei Antworten erwartet, was das Ganze doch einiges erschwert habe.

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In diesem Stil ging es dann weiter mit zuerst Biegeverhalten, dann Schubverhalten von Stahlbeton. Nach der Einführungsvorlesung war wohl kaum ein Student mehr gelangweilt, mussten wir doch das Tempo relativ hoch halten, um unser umfangreiches Material in der zur Verfügung gestellten Zeit lehren zu können. Der zeitliche Engpass rührte vor allem daher, dass ursprünglich ungefähr 40 Lektionen in 4 Wochen für uns vorgesehen waren. Leider waren es dann in der Tat nur deren 15. Auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem haben wir in Absprache mit dem Professor den Studenten Zusatzlektionen angeboten. Zu unserem grossen Erstaunen waren ausnahmslos alle damit einverstanden, freiwillig zusätzliche Lektionen zu besuchen. Das hat uns sehr motiviert und wir sind uns einig, dass die grosse Dankbarkeit und Wertschätzung der Studentinnen und Studenten zweifellos der grösste Dank für die doch intensive Vorbereitungszeit war.

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Wir haben die freien Ostertage dann genutzt, um eine umfangreiche Praxisübung zu erstellen. Das Resultat war ein viergeschossiges Bürogebäude in Skelettbauweise mit Decken, Trägern, Wänden und Stützen aus Stahlbeton. Die Übung sollte die in der Theorie bearbeiteten Kapitel praxisnah behandeln und den Gesamtblick eines Bauingenieurs fördern. In vier Lektionen haben wir sie Schritt für Schritt den Studenten vorgelöst.

Natürlich blieben über Ostern auch noch einige Tage für einen Ausflug auf eine wunderschöne nahegelegene Farm, wo wir unsere ersten Leoparden, Geparden, Giraffen, Skorpione und sogar ein Nashorn gesehen haben. Nach der Aufregung kühlten wir uns mit einem Sprung ins kühle Nass ab und entspannten uns mit einem Buch am Pool.

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Markus, Remo und Matthias unterwegs beim Wandern.jpg

Die Lektionen und Tage vergingen nun wie im Fluge. Ein weiterer Höhepunkt war die Anfrage von zwei Studenten aus einem höheren Semester, ob wir ihnen nicht auch die Modelle zur Bemessung von Stahlbeton-Decken beibringen könnten. Offenbar hat sich unser Vorlesungsinhalt herumgesprochen. Schlussendlich kam dann eine halbe Stunde zu spät doch nur einer von beiden, aber sehr interessiert und wissbegierig war er.

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In der letzten Woche durften wir die Studenten mit einem Test prüfen. Die Nervosität bei den Studenten stieg von Tag zu Tag, wie wir vor allem im Nachhinein erfuhren. Die Prüfung erwies sich als schwierig und knapp in der Zeit, aber es gab für alle Aufgaben korrekte Lösungen von den Studenten und den Notendurchschnitt konnten wir auf einen akzeptablen Wert festsetzen. Spätestens nach dem Austeilen der Schweizer Lindt-Schokolade am letzten Tag waren dann alle Gesichter wieder glücklich. Und als grosse Überraschung für uns selber kam am allerletzten Freitagnachmittag doch noch eine Exkursion auf einer Baustelle zustande. Unsere gefühlten fünfzehn Mal Nachfragen beim Professor haben sich doch noch ausbezahlt und die Studierenden erhielten die Gelegenheit das Gelernte live auf einer Baustelle zu sehen.

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„I have learnt a great deal of details in reinforced concrete and various model techniques in engineering and I am very thankful for the opportunity.” Ein schönes Schlusswort eines Studenten aus seinem Evaluationsformular.

Oder: “I enjoyed learning from them. Gained inspiration in the field of civil engineering. Inspired to work on civil engineering works. All in all it was a good experience, very eye opening”.

Solche Feedbacks bedeuten Freude, machen den Vorbereitungsaufwand mehr als wett und lassen uns zufrieden auf den Einsatz zurückschauen.