Susanne Pfenninger
Leiterin Regulatory Affairs & Compliance
Emmi Schweiz AG
Health and Applied Sciences
Namibia University of Science and Technology
March 11 - March 22, 2019
Only available in German.
Cooperation with university staff
Einen Austausch zum zweiten Mal machen zu können war eine interessante Erfahrung. Man kannte das Land und die Leute besser als das erste Mal, wie auch deren Gewohnheiten. Im Vorjahr hatte man Erkenntnisse gewonnen, die man bei einem wiederholten Besuch einfliessen lassen konnte bzw. schon in die Vorbereitung aufgenommen hat. Basierend auf den Rückmeldungen vom Vorjahr wurden auch die Lerninhalte angepasst. Die Zusammenarbeit basierte auf gegenseitigem Vertrauen, Respekt und die Diskussionen waren engagierter – einfach weil man sich besser kannte. Im diesjährigen Austausch hat man wiederum neue Ideen diskutiert, oder wie man das vermittelte Wissen noch besser in die Praxis umsetzen könnte. Nicht selbstverständlich ist der Wille des University Staff, nach vorn zu schauen und die Chance zu nutzen, die Universität attraktiv zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Cooperation with students
Die Fröhlichkeit, die Wissbegierde und Offenheit der Studenten ist ansteckend. Die Studenten im vierten Studienjahr stehen kurz vor dem Eintritt in das Berufsleben. Im Moment ist es nicht einfach, eine Stelle als «Environmental Health Practitioner» zu finden. Da hilft ein Einblick in das internationale Recht, die Methodentechnik bei Audits und Inspektionen sowie das Wissen über verschiedene Qualitätssysteme. Ergänzend wurde das Lebensmittelrecht bei Inspektionen in Restaurants und im Supermarkt vor Ort in die Praxis umgesetzt. Die Betriebsverantwortlichen waren kooperativ und unterstützend, und boten den Studenten dadurch einen guten Lerneffekt. Die Studenten andererseits waren sich dessen bewusst, haben die Vertraulichkeit gewahrt und verhielten sich integer und diplomatisch.
Neben intensiver Arbeit durfte auch das Zwischenmenschliche nicht fehlen. So haben wir ein gemeines Schokoladenfondue aus der Schweiz genossen. Der Aspekt, Schokolade zu schmelzen, war dem einen oder anderen fremd. Wieso schmilzt man Schokolade? In einem heissen Land möchte man dies vermeiden, da geschmolzene Schokolade verminderte Qualität darstellt. Aber natürlich durfte auch Biltong, eine namibische Spezialität, zur Abrundung nicht fehlen. Die Spezialitäten zum Mittagessen aus zwei Kulturen waren ein schönes gemeinsames Erlebnis.
Impact and win-win
Die 1969 in Kraft gesetzte namibische Lebensmittelgesetzgebung ist trotz gewissen Änderungen in die Jahre gekommen. Daher wird seit einigen Jahren eine neue Revision diskutiert. Es ist eine Chance, bei einer Revision die internationalen Regulierungen zu berücksichtigen und wo nötig auf diese zu verweisen. Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern kann Regulierungen anderer Länder auch sinngemäss übernehmen. Daher ist es besonders interessant, die Vor- und Nachteile sowie die Konsequenzen der internationalen Lebensmittelgesetzgebung in diesem Rahmen zu diskutieren.
Personal message
Der Austausch ist eine Bereicherung in jeder Beziehung. Man muss sich überlegen, was für Namibia wichtig ist, wieso es wichtig ist und wenn etwas anders reguliert oder nicht vorhanden ist, wieso es anders ist als bei uns. Um ein Beispiel zu nennen, finde ich in Namibia die Ausbildung als «Environmental Health Practitioner» sehr interessant. Sie deckt die Inspektionen im Lebensmittelbereich sowie in der Arbeits- und Umweltsicherheit ab. Wieso müssen in der Schweiz die Inspektionen von drei verschiedenen Fachpersonen durchgeführt werden, wenn diese Bereiche gleichzeitig während einer Inspektion kontrolliert werden könnten?